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Charaktererschaffung
Du möchtest als Spieler einen Charakter ausdenken und erstellen? Dann bist du hier richtig. Diese Seite ist ein Leitfaden, der dir helfen soll, deine ersten Schritte ins LARP bei uns zu machen und dir Werkzeuge an die Hand gibt, um eine Figur zu entwickeln, die zu dir und unserem Spiel passt.
Denke daran: Dein Charakter ist nicht einfach nur eine Figur, die du spielst – er ist dein Zugang zur Welt, dein roter Faden, dein Abenteuer. Und gleichzeitig: Er ist ein Teil der großen Geschichte, die wir gemeinsam erzählen.
Wichtiger Grundsatz bei uns:
Keine Helden! Keine übermächtigen Einzelkämpfer! Spiel entsteht durch Zusammenspiel.
Es geht nicht darum, die coolste Figur mit den meisten Fähigkeiten zu haben. Es geht darum, zusammen eine intensive Geschichte zu erleben – mit Stärken und Schwächen, Erfolgen und Niederlagen.
Allgemeine Tipps
Bevor du dich in Details verlierst, stell dir ein paar grundlegende Fragen zu deinem Charakter. Sie helfen dir, eine runde Figur zu schaffen, die dir und anderen Freude bringt.
Die Zukunft des Charakters sollte spannender sein als seine Vergangenheit: Ein tragischer Waisenritter, der seine ganze Familie verloren hat und „nur noch Rache“ kennt, ist eine sehr eingeschränkte Spielfigur. Frag dich stattdessen: Welche Ziele hat dein Charakter in der Zukunft? Was treibt ihn an? Worauf kann er hinarbeiten? Was gibt es für andere zu entdecken?
Beruf und Alltag: Denk dir einen nachvollziehbaren Beruf aus. Müller, Schmied, Kräuterhändler, Taugenichts oder Wanderprediger – das sind greifbare Grundlagen. „Waldläufer“ ist kein Beruf, sondern eher eine Lebensweise. Überleg dir lieber: Wovon lebt dein Charakter? Woher kommen seine Fertigkeiten?
Familie und Herkunft: Vermeide Standard-Klischees wie „Eltern tot, Dorf niedergebrannt“. Spannender ist es, wenn deine Familie lebt – vielleicht sogar Geschwister, die du verlässt, oder Eltern, die andere Pläne für dich hatten. So eröffnen sich viele Möglichkeiten für Spielansätze.
Ziele: Dein Charakter sollte Ziele haben – kleine wie große. Diese müssen nicht weltbewegend sein. Vielleicht will er nur sein Handwerk perfektionieren, ein Geheimnis ergründen, eine Reise beenden oder einer Gottheit dienen. Wähle etwas, das sich langfristig bespielen lässt.
Schwächen machen Spiel: Ein fehlerloser Held ist langweilig. Überlege dir, was dein Charakter nicht gut kann. Angst vor Blut, schlechte Menschenkenntnis, zu vertrauensselig, abergläubisch – das alles eröffnet Interaktionen und Konflikte, die das Spiel spannend machen.
Moralvorstellungen: Denk darüber nach, welche Werte und Regeln dein Charakter hat. Moral ist nicht überall gleich. „Gut und Böse“ sind oft Grauzonen – gerade in unserer Welt von Religionen, Göttern und unterschiedlichen Kulturen.
Gewandung/Verkleidung: Deine Kleidung macht deinen Charakter sichtbar. Ein Hemd mit Jogginghose macht keinen Ritter. Orientiere dich an historischen oder fantastischen Vorbildern. Es muss nicht teuer sein, aber sei wiedererkennbar! Trag etwas Auffälliges – ein Hut, ein Schmuckstück, ein Farbmuster. So bleibst du anderen Spielern im Gedächtnis.
Rasse: Du kannst bei uns fast alles spielen – Mensch, Elf, Ork und mehr. Aber: Die Darstellung ist entscheidend. Elfenohren ankleben reicht nicht – du solltest auch die Kultur, Sprache oder Haltung deiner Rasse bespielen. Für Einsteiger ist ein Mensch oft die einfachste Wahl. Sprich deine Ideen am besten mit der Spielleitung ab.
Fähigkeiten: Wähle Fähigkeiten, die zu deiner Figur passen. Nicht jeder ist ein Meisterkämpfer oder Gelehrter. Wenn du dich für Magie, Alchemie oder Magietronik interessierst, beachte bitte: Bei uns sind das komplexe Themen, die im Spiel erlernt werden müssen. Dein Startpunkt ist einfach – den Rest erspielst du dir!
Sei kein Held – Spiel entsteht durch Schwäche
Das Wichtigste: Dein Charakter muss nicht der Stärkste, Klügste oder Beste sein. Gerade das Ausspielen von Schwäche macht Geschichten interessant. Lass deinen Hintergrund so schlicht wie einfach, er sollte nie spannender sein als du selbst noch erleben willst!
Wenn dein Charakter Wunden erleidet, spiel sie aus. Wenn er Angst hat, zeig sie. Wenn er scheitert, gib dem Scheitern Raum. Das macht die gemeinsamen Abenteuer intensiv. Denn:
Stärke bringt Siege – aber Schwäche bringt Tiefe.
Spezielles für Dekaron
In unserer Welt gelten ein paar Besonderheiten, die du beachten solltest:
- Magie funktioniert nicht so wie in typischen Fantasy-Welten.
- Alchemie basiert auf der genauen Kenntnis unserer Flora und Fauna.
- Magietronik ist eine Technologie-Magie-Mischform, die viele Rätsel birgt.
Wenn dich diese Themen reizen – perfekt! Aber: Die Grundlagen sind leicht zu verstehen, das tiefe Wissen musst du dir im Spiel erarbeiten. Das bedeutet: Dein Charakter startet mit wenig Wissen und wächst durch Erlebnisse.
Sprich dich gerne mit der Spielleitung ab, wenn du etwas Besonderes einbauen willst. Gemeinsam finden wir den Weg, dass dein Charakter zu unserer Welt passt.
Fazit
Ein guter Charakter entsteht nicht dadurch, dass er alles kann. Ein guter Charakter entsteht dadurch, dass er in Beziehung zu anderen Figuren und zur Welt lebt.
- Spiele mit deinen Stärken.
- Spiele deine Schwächen.
- Gib anderen Raum für ihr Spiel.
- Und vergiss nie: LARP ist ein gemeinsames Abenteuer.
So wird dein Charakter – egal ob Bäcker, Priesterin, Schreiber oder Söldner – zu einem spannenden Teil der Geschichte.